Sing-Gruppe für Menschen mit Depression

Mit dieser Singgruppe möchte ich Stimme und Atmung einen sicheren Raum geben, in der beide einfach sein dürfen.
Ganz ohne Leistungsdruck, ohne Vorsingen, ohne Aufführung.
Dafür mit Freude und Neugierde.


Meine Arbeit basiert auf der funktionalen und potentialorientierten Gesangspädagogik nach Eugen Rabine und Susanne Eisch. Hier geht es darum, den ganzen Körper als Instrument zu verstehen und in den Vorgang des Singens mit einzubeziehen. Es ist eine sehr sanfte und dem Körper zugewandte Methode die viel Entdecken und Neugierde im Bezug auf die eigene Atmung und Stimme fördert.
 Unterstützt wird meine Arbeit durch die Tatsache, dass Dr. Teresa Boning  mit dieser Methode 2 Jahre im psychiatrischen Setting gearbeitet und geforscht hat und sehr positive Erfahrungen gesammelt hat, die sie in ihrer Dissertation dokumentiert hat. Die Singgruppe war dort nachweislich eine wirkungsvolle Ergänzung zum Gesprächstherapeutischen Arbeiten in der Klinik und gewinnbringend für die Patient*innen.
Durch das (wieder) in Kontakt kommen mit ihrem Atem und der Stimme kann es leichter sein, sich mit den Themen auseinanderzusetzen die sich in der Therapie zeigen. Eine, unter Umständen, verbesserte und vollständigere Einatmung hat auch positiven Einfluss auf die Körperhaltung und kann dazu beitragen, dass sich Menschen wieder aufrechter und stabiler in ihrer Körperwahrnehmung fühlen und sich trauen, ihre Stimme zu fühlen und zum Ausdruck zu bringen.


Da es mir eine Herzensangelegenheit ist, dass du dich (wieder) mit deiner Stimme anfreunden und verbinden kannst und das Wohltuende daraus auch mit in deinen Alltag nehmen kannst,
bist du in der Gruppe natürlich auch herzlich willkommen, wenn du nicht (mehr) akut an Depression erkrankt bist.


Safe Space

In der Singgruppe möchte ich Menschen einen sicheren Ort schaffen, an dem die Beteiligten nachempfinden können, wie es den anderen unter Umständen gerade geht. Nur unter sich, ohne Dinge erklären zu müssen oder sich zu unwohl zu fühlen, wenn sich mal Emotionen zeigen.
Ein Ort an dem die Stimme und der Atem wieder als lebendiger Teil des Körpers wahrgenommen werden dürfen und an dem Stimme erlebbar wird.

Wissenschaft

Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen die positiven Auswirkungen von Stimme und Gesang auf Psyche und Körper. So konnte unter anderem beobachtet werden, dass das Singen – insbesondere die vergrößerte, vollständige Einatmung und die anschließende verlängerte Ausatmung – die Regulation des autonomen Nervensystems positiv beeinflusst.

Die beim Singen entstehenden Schwingungen im Kehlkopf stimulieren den Vagusnerv, der zahlreiche Prozesse im Körper steuert. Dadurch kann das parasympathische Nervensystem – also der Teil des Nervensystems, der für Entspannung und Regeneration zuständig ist – wieder aktiv werden. Das hat beruhigende Effekte auf Herzschlag, Herzfrequenzvariabilität, Atmung und Stressreaktionen. Zudem wird beim Singen das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das für emotionale Bindung, soziale Nähe und auch für die Schmerzlinderung eine wichtige Rolle spielt.

Auch das Immunsystem profitiert: Studien zeigen, dass Singen die Produktion von Immunglobulin A – einem wichtigen Antikörper – steigern kann. Gleichzeitig wird das Stresshormon Cortisol gesenkt, was zusätzlich zur Entspannung beiträgt.

Darüber hinaus fördert Singen die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin, Serotonin und Endorphinen, die stimmungsaufhellend wirken. Viele Menschen erleben dabei auch ein gestärktes Selbstwertgefühl sowie ein Gefühl von Zugehörigkeit – insbesondere beim gemeinsamen Singen in der Gruppe.

Nicht zuletzt wird durch das bewusste spüren und Atmen beim Singen auch die Atemmuskulatur gestärkt, die Aufrichtung und Körperhaltung verbessert und die allgemeine Körperwahrnehmung geschult.

Ablauf

Im ersten Teil des Abends widmen wir uns unserem Instrument- unserem Körper. Wir erkunden mit Übungen aus der Potentialorientierten Gesangspädagogik unsere Stimme und machen unsere Stimme erlebbar.
Im zweiten Teil widmen wir uns einem einfachen Lied oder Kanon und spielen mit dem gerade entdeckten. Du musst keine Noten lesen können, oder in einem Chor gesungen haben. Neugierde auf deine Stimme und Freude am Singen reicht und ist die Beste Voraussetzung.


Die Singgruppe ersetzt keine Therapie!
Im Rahmen der Singgruppe werden keine Fälle besprochen und nicht Gesprächstherapeutisch gearbeitet.
Dieses Angebot eignet sich z.B. als Ergänzung zu therapeutischer Begleitung bei depressiven Erkrankungen.

Weitere Informationen, zu Anmeldung und Preis findest du unter folgendem link zu meiner anderen Website